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Pressemeldung vom 30.04.2015

Masern im Kreis Paderborn ausgebrochen

- Einziger Schutz ist die Impfung –


Kreis Paderborn (krpb). Im Kreis Paderborn sind eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger an Masern erkrankt. Beide Fälle sind serologisch bestätigt. Das nicht geimpfte Geschwisterpaar besucht die Einrichtung Schloß Hamborn in Borchen. Das Paderborner Kreisgesundheitsamt steht in Kontakt mit der Schule. Die Eltern werden per Schreiben informiert. Alle Kinder und Jugendlichen, die nachweislich nicht zwei Mal geimpft sind oder keinen Antikörpernachweis aufgrund einer durchgemachten Erkrankung vorweisen können (beides ärztlich bescheinigt) und zudem Kontakt zu den Erkrankten hatten, dürfen laut Empfehlung des Robert Koch-Instituts 14 Tage nicht zur Schule. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits fünf Tage vor Auftreten des Ausschlags und hält bis vier Tage danach an. Kinder- und Hausärzte werden gebeten, verstärkt auf Masernsymptome zu achten und jeden Arztkontakt zu nutzen, um fehlende Impfungen nachzuholen.

Die beiden Erkrankten hatten sich bei ihrer älteren Schwester angesteckt, die aus Berlin zu Besuch war. In der Hauptstadt grassiert seit Monaten eine Masernwelle. Das Gesundheitsamt des Kreises Paderborn rät allen Eltern dringend, die Impfpässe ihrer Kinder durchzuschauen und fehlende Impfungen möglichst schnell beim Haus- oder Kinderarzt nachzuholen. Denn die Masernviren sind hoch ansteckend und hoch gefährlich. „Einziger Schutz ist bei Kindern die vollständige, zweimalige Impfung“, betont der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Georg Alles.

Masern werden durch Tröpfcheninfektionen (Husten, Niesen) sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen von Mensch zu Mensch übertragen. Das Virus ist sehr ansteckend. Seine Trefferquote liegt bei nahezu 100 Prozent. Für eine Ansteckung reicht es schon, im gleichen Raum gewesen zu sein. Die Symptome einer Maserninfektion sind Fieber, grippeähnliche Beschwerden und dann später der charakteristische Hautausschlag.

Masern sind gefährlich und verlaufen nicht selten mit schweren Komplikationen. Durch die Schwächung des Immunsystems kann es zu bakteriellen Superinfektionen kommen, z.B. zu einer Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung oder auch Durchfüllen. Besonders gefährlich ist die gefürchtete Gehirnentzündung (Enzephalitis).

Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ist eine seltene Spätkomplikation. In diesen Fällen haben sich Masernviren im Gehirn verändert und „versteckt“. Ca. sechs bis acht Jahre nach einer akuten Masernerkrankung schlagen sie dann plötzlich zu. Es kommt zum Abbau des Gehirns mit fortschreitender Lähmung bis zur Auslöschung aller Gehirnfunktionen: Aus gesunden Kindern werden innerhalb weniger Monate Schwerstbehinderte. Hilfe oder Heilung ist nicht möglich. Die Kinder versterben. Pro 100.000 Erkrankte kommen etwas vier bis 11 Fälle vor. Bei Kindern unter fünf Jahren sind es jedoch 20 bis 60 Fälle pro 100.000 Erkrankte.

Die Masern können deshalb immer wieder ausbrechen, weil es immer noch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gibt, die nicht geimpft sind. Da es in Deutschland keine gesetzliche Impfpflicht gibt, entscheidet allein der Wille der Eltern. „Deshalb können wir nur an das Verantwortungsbewusstsein der Mütter und Väter sowie der Erwachsenen appellieren“, betont Alles. Letztere machen mittlerweile über 50 Prozent der Erkrankten aus. Vor allem die Kleinsten unter 11 Monaten sind diesen potenziell tödlichen Viren schutzlos ausgeliefert. „Wer sich nicht impfen lässt, ist eine potenzielle Gefahr für andere“, so der leitende Amtsarzt.

Das Paderborner Kreisgesundheitsamt hat einen aktuellen Flyer mit allen Fragen und Antworten rund um das Thema Masern aufgelegt, der hier heruntergeladen werden kann. 


Stand: 29. April, 19 Uhr


 

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