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Pressemeldung vom 29.06.2015

„CREDO“ an Kunst und Kultur: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland für Professor Dr. Christoph Stiegemann

Kreis Paderborn (krpb). Der Bundespräsident hat Professor Dr. Christoph Stiegemann aus Paderborn für sein jahrzehntelanges Engagement im kulturellen Bereich das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrat Manfred Müller überreichte im Rahmen einer Feierstunde die Ordensinsignien und richtete gleichzeitig die Glückwünsche der Ministerpräsidentin, der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport sowie der Regierungspräsidentin Detmold aus. Stiegemann sei stets bestrebt gewesen, den Menschen die Kunst und Kultur näherzubringen und diese in einen Gesamtkontext zu stellen. Die drei K`s, Kunst, Kirche und Kultur, kennzeichneten sein Leben. Ihm sei es gelungen, drei große Ausstellungen nach Paderborn zu holen, die überregionale Beachtung gefunden und Paderborn als Standort kunst- und kulturhistorischer Ausstellungen profiliert hätten. Sein herausragendes und vorbildliches Engagement für die Kunst, für die Ausstellungen sei stets getragen von einer tiefen religiösen Grundüberzeugung. Dabei sei „Credo“, Titel der Ausstellung in 2013, nicht nur Ausstellungstitel sondern auch Ausdruck eigenen Glaubenszeugnisses. „Vielleicht waren all diese Ausstellungen, bei aller Berücksichtigung der Beteiligung anderer Akteure, auch deswegen so erfolgreich, weil Ihr Credo zu Ihrem Beruf aus einem tiefen inneren Credo kommt“, so Müller wörtlich.


Der gebürtige Paderborner wuchs in Warstein auf. Stiegemann absolvierte ein Studium der Kunsterziehung, Kunstwissenschaft sowie Kunstgeschichte, Philosophie und Pädagogik in Münster. 1979 begann sein Dienst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Paderborner Diözesanmuseum. Er promovierte 1989 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster über den Paderborner Dombildhauer Heinrich Gröninger. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Leiter des Diözesanmuseums in Paderborn berufen, „für dessen Weiterentwicklung er sich seither unermüdlich einsetzt“, sagte Müller bei der Ehrung.

Stiegemann habe sich „einen wesentlichen, ja den Hauptteil seines Lebens“ damit befasst, kirchliche Objekte zu finden, zuzuordnen und sie den Menschen zugänglich zu machen. Ihm sei es gelungen, die Verantwortlichen des Erzbistums Paderborn, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und der Stadt Paderborn für die Durchführung von drei großen Mittelalterausstellungen zu gewinnen. Unter Mitwirkung von renommierten Kunsthistorikern und Mittelalter-Forschern wurden unter seiner Regie die Ausstellungen „799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit“, „Canossa 1077 - Erschütterung der Welt“, sowie „Credo - Christianisierung Europas im Mittelalter“, mit großem Erfolg durchgeführt. Zur Vorbereitung dieser mehrmonatigen Ausstellungen knüpfte er Kontakte mit Wissenschaftlern aus ganz Europa und veranstaltete Symposien und Tagungen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich waren. Dabei habe er sich weit über das normale Maß der beruflichen Verpflichtung hinaus engagiert und damit maßgelblich zum überregionalen Erfolg der Kunstaustellungen beigetragen, betonte der Landrat. Mehr als 600.000 Besucher aus dem In- und Ausland, darunter auch viele junge Menschen, fanden den Weg nach Paderborn. Dabei lag ihm der Kontakt zu den Besucherinnen und Besuchern aller Alters- und Interessengruppen sowie eine begleitete Bildungsarbeit und Museumspädagogik immer besonders am Herzen. Die Schirmherrschaft für die Ausstellungen übernahmen die jeweiligen Bundespräsidenten. „Credo - Christianisierung Europas im Mittelalter“ beeindruckte den jetzigen Bundespräsidenten, Joachim Gauck, so sehr, dass er sich die Ausstellung ein zweites Mal, diesmal privat, ansah.

Als Leiter des Diözesanmuseums engagiert sich Stiegemann seit 1990 auch im Verein für christliche Kunst in der Kirchenprovinz Paderborn. Seit 1998 ist er Domkustor des Erzbistums Paderborn und kümmert sich um die Pflege der Kunstgegenstände, kostbaren Geräte, Gefäße sowie um die Paramente des Metropolitankapitels und der Hohen Domkirche.

Stiegemann ist zudem ehrenamtliches Mitglied der Katholischen Akademie Schwerte, einer Weiterbildungseinrichtung in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn. Von 1996 bis 2005 gehörte er dem Arbeitsausschuss der Gesellschaft zur Förderung der Katholischen Akademie Schwerte e.V. an. Der Ausschuss ist zuständig für die Beratung und Unterstützung der Leitung der Akademie bei der Planung und Durchführung der Arbeit sowie für die Beratung des Trägers der Akademie, dem Erzbistum Paderborn. Während der umfassenden Renovierungsarbeiten und der Neugestaltung des Gebäudes der Akademie in den Jahren 2000 bis 2002 habe er sich im besonderen Maße für die gestalterische und künstlerische Ausstattung eingesetzt. 2012 zählte er zu den Gründungsmitgliedern des Kunstbeirates der Akademie und habe seither bei den Sitzungen des Beirates immer aktiv mitgewirkt. Mit seiner Fachkompetenz und vor allem großen Erfahrung auf dem Gebiet des Museums- und Ausstellungswesens habe er die Arbeit des Beirates sehr stark geprägt. Er sei als Ansprechperson in allen Belangen rund um die Themen Kunst und Kirche gefragt. Dabei könne er auf ein großes Netzwerk zurückgreifen. Stiegemann ermögliche immer wieder Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern „auf eine äußerst unkomplizierte und herzliche Art und Weise“, stellte der Landrat heraus.

Von 1995 bis zum Wintersemester 1996/97 übernahm Stiegemann an der Theologischen Fakultät Paderborn einige Seminarveranstaltungen zur „Geschichte der christlichen Kunst“. Am erzbischöflichen Priesterseminar Paderborn ist er seit 2001 Honorarprofessor. Er habe viele Ausstellungen organisiert und begleitet, Einzelverträge gehalten und sei jederzeit bereit, die Studenten und Seminaristen bei Exkursionen in Kirchen oder Ausstellungen bzw. zu speziellen Kunstobjekten im gesamten Bistum zu begleiten.

Stiegemann engagiert sich in zahlreichen weiteren Gremien, Verbänden und Einrichtungen in der Stadt Paderborn bzw. der gesamten Region. Beispielhaft nannte der Landrat den Paderborner Bürgerverein. Seit 1991 gehöre er dem Rotary Club Paderborn District 1900 an und bekleidete dort auch verschiedene Vorstandsämter. Durch zahlreiche Ausführungen und Nachlesen zu Ausstellungen habe er persönlich die Menschen für die Geschichte der Region begeistert. Er lade oft zum Besuch der verschiedenen Ausstellungen im Diözesanmuseum ein und erläuterte die Exponate „auf unnachahmliche. Art und Weise, mit viel Geist und Herz“, so Müller.

Von 1996 bis 2002 gehörte Stiegemann als Beisitzer dem Vorstand der Vereinigung Westfälischer Museen e.V. an. 1994 wurden er nach einjährigem Gaststatus in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Deutsche Statthalterei Komturei St. Meinwerk Paderborn aufgenommen. Der internationale Ritterorden von Hl. Grab zu Jerusalem ist ein päpstlicher Orden, deren Mitglieder die Wertvorstellung und Spiritualität der katholischen Kirche in Beruf und im Privatleben vertreten. Seither widme sich Stiegemann unermüdlich den Inhalten und sozialen Aufgaben der Gemeinschaft. Und trotz seiner umfangreichen beruflichen Verpflichtungen zeige er Präsenz und bereichere das Komtureileben durch seine regelmäßigen und exzellenten Vorträge. Landrat Müller betonte abschließend, dass die Aufzählung der Vereinsaktivitäten nicht vollständig sei und gerade von Seiten des Erzbistums Paderborn, und hier auch ausdrücklich vom Erzbischof selbst, die Ehrung ausdrücklich unterstützt werde.

Stiegemanns Rat sei gefragt und geschätzt, und das weit über die Grenzen des Erzbistums Paderborn hinaus. Bereits 2014 erhielt er die Auszeichnung “Europäischer Meilenstein für Innovation und Leistung“ für großartiges Engagement, welches weit über seine berufliche Aufgaben hinausgehe. Der vom Westfälischen Forum für Kultur und Bildung e.V. ausgelobte und mit 1000 € dotierte Preis wird alle zwei Jahre an Personen vergeben, die sich durch ihr Engagement für Europa in der Region ausgezeichnet haben.
Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte der Akkordeonspieler Robert Kusiolek.

 

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