Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

19. November 2015

Schulen in Gefahrenlagen handlungssicher machen

Notfallordner für die Schulen im Berufskolleg in Schloß Neuhaus vorgestellt

Mit dem Notfallordner für schulische Krisen gerüstet – von links nach rechts: Rita Berens (stellvertretende Dezernentin Generale Krise der Bezirksregierung Detmold), Ingo Klemisch  (Dezernent Generale Krise der Bezirksregierung Detmold), Susanne Fitzner, Andreas Neuhaus, Kirsten Zünkler (alle drei Krisenbeauftragte von der Psychologischen Beratungsstelle des Kreises Paderborn), Hartmut Bondzio (Schulamtsdirektor). (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler) 
Mit dem Notfallordner für schulische Krisen gerüstet – von links nach rechts: Rita Berens (stellvertretende Dezernentin Generale Krise der Bezirksregierung Detmold), Ingo Klemisch (Dezernent Generale Krise der Bezirksregierung Detmold), Susanne Fitzner, Andreas Neuhaus, Kirsten Zünkler (alle drei Krisenbeauftragte von der Psychologischen Beratungsstelle des Kreises Paderborn), Hartmut Bondzio (Schulamtsdirektor). (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Die Einladung der Bezirksregierung Detmold stand seit Wochen: Die neuen Notfallordner für die Schulen in Nordrhein-Westfalen sollten den Schulleitungen und Lehrkräften des Kreises Paderborn im Berufskolleg in Schloß Neuhaus vorgestellt und überreicht werden. Die Terrorakte in Paris verliehen auch dieser Veranstaltung eine Brisanz, die so niemand auf dem Plan haben konnte. „Wir sprechen in einer ernsten Zeit über ein ernstes Thema“, sagte Ingo Klemisch, Dezernent der Bezirksregierung Detmold. Krisen hätten viele Gesichter. Wenn ein Anruf komme, dass ein Lehrer oder Schüler plötzlich verstorben sei, ein Chemieunfall die Schule bedrohe oder Konflikte auf dem Schulhof eskaliert seien „dann ist dieser Tag nicht gelaufen, sondern wird anders verlaufen, wie Sie ihn sich vorgestellt haben“, sagte Klemisch. Der neue Notfallordner für die Schulen in NRW soll in Situationen wie diesen helfen. Er enthält für alle denkbaren Szenarien, unterschieden werden drei Gefährdungsgrade, detaillierte Handlungsempfehlungen und alle relevanten Ansprechperson. Die wesentlichen Informationen sind in Form von Checklisten aufgebaut.

„Jede Krise wird individuell sein und sie kommt immer überraschend. Trotzdem ist es gut, sich auf bestimmte Konstellationen vorzubereiten“, sagte Annette Mühlenhoff, stellvertretende Dezernatsleitung des Schuldezernats des Kreises Paderborn. Je nach Schwere der Krise seien normale Abläufe außer Kraft gesetzt und die Sicherheit, die Routineabläufe bieten, fehlten plötzlich. Genau hier setze der Notfallordner an, der für solche Krisen Handlungsmuster und damit Handlungssicherheit biete.

Die Idee eines solchen Notfallordners ist nicht neu. Notfallpläne gab es schon länger. Doch die jetzt mit finanzieller Unterstützung der Unfallkasse NRW aufgelegten Notfallordner sind auf Basis der bereits gemachten Erfahrungen und der zurückliegenden Krisenereignisse in den letzten Jahren umfangreich überarbeitet und weiterentwickelt worden. Die übersichtlichen Handlungsempfehlungen orientieren sich jetzt auch am zeitlichen Verlauf während und nach der Krise. Neu ist auch die inhaltliche Erweiterung um den vorbeugenden Aspekt: Das 370 Seiten umfassende Werk besteht insgesamt aus den beiden großen Kapiteln Krisenintervention und Krisenprävention. Letzteres bedeutet vor allem, hinzusehen: Woran erkennt man beispielsweise Suizidabsichten von Schülern? Was ist dann zu tun? Wie reagiert man beispielsweise auf Cybermobbing im Klassenzimmer? Der Ordner beinhaltet in diesem Kapitel nicht nur Handlungsempfehlungen sondern liefert auch Hintergrundinformationen, die den Pädagogen helfen, die Geschehnisse einzuordnen.

Den Schulen wird zudem ans Herz gelegt, so genannte „Schulteams zu Gewaltprävention und Intervention“ zu bilden. Hilfe bekommen die Schulen dabei von der Psychologischen Beratungsstelle des Kreises Paderborn unter der Leitung von Susanne Fitzner. „Wir verstehen uns als verlässlicher Partner im Bereich der Krisenprävention und Krisenintervention“, unterstrich Fitzner. Das gelte auch für die Nachsorge. Denn nach krisenhaften Ereignissen könnten weitere Maßnahmen notwendig sein, um die belastenden Erlebnisse verarbeiten zu können. Die Psychologin hat mit ihrem Team umfangreiches Informationsmaterial zusammengestellt und bietet den Lehrkräften und Schulleitungen spezielle Weiterbildungen rund um die Thematik an. Fitzner erläuterte, dass man das Kreisgebiet in drei Gebiete unterteilt und diesen Regionalteams zugeordnet habe. Außerdem „haben wir anders als an anderen Orten sogar drei Krisenbeauftragte weitergebildet, die Sie in der Prävention und Intervention von Krisen bestmöglich unterstützen“, so Fitzner. Sie selbst, Andreas Neuhaus und Kirsten Zünkler stehen den Schulen als Ansprechperson zur Verfügung.

Im Kreis Paderborn gibt es ca. 120 Schulen, an denen ca. 2800 Lehrkräfte rund 49.000 Schülerinnen und Schüler unterrichten.

Mehr Infos zur Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie – Regionale Beratungsstelle - finden Sie hier.

 
 
 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“