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Pressemeldung vom 23.04.2015

„Nein“ zum Projekt SuedLink: Keine Stromtrasse durch den Kreis Paderborn - Paderborner Kreistag beauftragt einstimmig Landrat Manfred Müller, die ablehnende Haltung der Region gegenüber der Bundesnetzagentur deutlich zu machen –

Kreis Paderborn (krpb. Die geplante Stromtrasse von der Nordsee bis nach Süddeutschland sollte nicht durch den Kreis Paderborn führen. Der Paderborner Kreistag beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, dass Landrat Manfred Müller gegenüber der Bundesnetzagentur die ablehnende Haltung des Kreises zum Projekt SuedLink deutlich machen solle. Ferner beauftragte der Kreistag den Landrat, gemeinsam mit den betroffenen kreisangehörigen Städten und Gemeinden eine Ablehnung des Projekts in Form einer Resolution auf den Weg zu bringen. Ziel sollte es zudem sein, auch mit allen Städten und Gemeinden jenseits der Kreisgrenzen, die ebenfalls von der Trassenführung betroffen wären, eine ablehnende Erklärung zu verfassen.

SuedLink ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Netzbetreiber TenneT und TransnetBW. Mit ingesamt rund 800 Kilometern Länge ist es das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende. Strom von den Windparks der Nordsee soll in den industriereichen Süden transportiert werden. Geplant sind zwei Verbindungen, eine zwischen Wilster bei Hamburg und Grafenrheinfeld in Bayern und eine weitere zwischen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Großgartach in Baden-Württemberg. Der Stromtransport soll mittels Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) erfolgen, da diese Technik geringere Übertragungsverluste verursacht als vergleichbare Wechselstromleitungen. Geprüft werden derzeit unterschiedliche Streckenführungen. Bei der Trassenvariante West würde der in einem 15 km breiten Grobkorridor dargestellte 500-1.000 m breite Trassenkorridor auch durch den Kreis Paderborn führen.

In der zehnseitigen Sitzungsvorlage der Kreisverwaltung sind der derzeitige Planungsstand und die Gründe, die für eine solche Ablehnung sprechen, detailliert dargestellt. So habe der Paderborner Kreistag im Dezember 2011 das „Integrative Klimaschutzkonzept für den Kreis Paderborn“ beschlossen. Danach sollen Energien eingespart und effizienter eingesetzt werden. Das Konzept verfolgt zudem das ambitionierte Ziel, eine vollständige Stromversorgung des Kreisgebiets aus eigenen, regenerativen Energiequellen sicherzustellen. Bis spätestens 2050 könnte die komplette Strom- und Wärmeversorgung autark erfolgen. Schon jetzt würden mehr als 53 Prozent des Strombedarfs im Kreis Paderborn regenerativ erzeugt. Zu zwei Dritteln geschehe dies durch die Windkraft. Bereits jetzt stünden mehr als 400 Windkraftanlagen im Kreisgebiet. Fast 200 weitere seien in Planung. Damit habe der Kreis seinen Beitrag zur Energiewende geleistet. Die notwendige Akzeptanz für die Energiewende schwinde in Teilen der Bevölkerung. Die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner müsse erhalten und verbessert werden.

Natur und Landschaft seien von herausragender Bedeutung. So seien ca. 9 Prozent der Kreisfläche Naturschutzgebiete, ca. 40 Prozent der Kreisfläche seien als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Ein Stromkorridor der Westvariante könnte durch viele Naturschutzgebiete führen. Eine Linienführung durch den Kreis Paderborn sei daher abzulehnen. Darüber hinaus sei der Kreis Paderborn sehr dicht besiedelt, insbesondere im Stadtgebiet Paderborn aus Gründen des Gesundheitsschutzes eine solche Stromtrasse schlichtweg nicht vorstellbar.

Die Argumente und der Planungsstand können in dieser Sitzungsvorlage nachgelesen werden.

 

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