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Pressemeldung vom 18.06.2015

„Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind“ - Zeugnistelefon der Psychologische Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie des Kreises Paderborn am Donnerstag, 25. Juni, von 14 bis 16 Uhr sowie am Freitag, 26. Juni, von 10 bis 15 Uhr –

Kreis Paderborn (krpb). Eine Fünf in Mathe, eine vier in Deutsch und der Rest ist auch nicht so toll. Bei Noten wie diesen dürfte sich die Freude am letzten Schultag vor den Ferien in Grenzen halten. Auch wenn in den meisten Fällen die Noten zum Schuljahresende bekannt sind: Das Gesamtergebnis dann in Form eines Zeugnisses in den Händen zu halten, ist noch mal anders. „Ein Zeugnis ist erst einmal ein aktueller Stand, welchen Erfolg die Schülerin oder der Schüler in der Schule hatte und nicht, was sie oder er wert ist“, sagt die Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie des Kreises Paderborn, Susanne Fitzner. Das Zeugnis sei ein Hinweis, wo der Schüler Hilfe braucht und nicht, wofür er bestraft werden sollte. Druck ausüben und Ultimaten setzen wie „Und wenn Du jetzt nicht spurst, dann…“ seien kontraproduktiv. Eltern sollten sich Gedanken machen, wie sie in der Familie konstruktiv und motivierend über schlechte Leistungen sprechen können. Was verbirgt sich hinter den Lernschwierigkeiten? Wie können sich schulische Erfolge wieder einstellen? „Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind und hören Sie zu, was Ihr Kind beschäftigt“, lautet der wichtigste Rat der leitenden Schulpsychologin. Die Regionale Schulberatungsstelle nimmt sich auch viel Zeit: Erstmalig an zwei Tagen, am Donnerstag, den 25.06.2015 von 14.00–16.00 Uhr, und wie immer am Zeugnistag, den 26.06.2015 von 10.00-15.00 Uhr, steht das Team der Schulberatungsstelle für Fragen unter der Telefonnummer 05251 – 308 7710 zur Verfügung.


Natürlich kann auch unabhängig vom Zeugnis ein Beratungstermin vereinbart werden - etwa bei Konflikten mit Mitschülern, Konzentrationsschwierigkeiten, auffälligem Verhalten o.ä. „Das multiprofessionelle Team der Regionalen Schulberatungsstelle ist auch in den Schulferien erreichbar“, betont Fitzner.

Bei rechtlichen Fragen ist das Zeugnistelefon der Bezirksregierung unter
05231-71 48 48 am 25., 26. sowie am 29.6. jeweils in der Zeit von 8-16 Uhr zu erreichen.

INTERVIEW


Zeugnis – und nun? Susanne Fitzner, leitende Schulpsychologin des Kreises Paderborn, gibt die wichtigsten Antworten auf die häufigsten Fragen:

Sollte man ein Kind für gute Noten belohnen?
Ob ein Kind erfolgreich ist, ist auch von äußeren Faktoren abhängig, z.B. der Schwierigkeitsgrad von Aufgaben, Milde- oder Strengeeffekte bei Lehrkräften. Stellen wir uns eine Familie vor, in der sich der Bruder sehr anstrengt und trotzdem eine schlechte Zensur erhält, der Schwester fällt das Lernen leicht, sie strengt sich kaum an, hat aber gute Noten. Hier die Zensuren zu belohnen wäre für den Bruder eine doppelte Enttäuschung. Im Alltag das Kind zu unterstützen und die Anstrengung wertzuschätzen hilft, dran zu bleiben auch wenn es schwierig ist. Das genau bedeutet ja Lernen.

Das Zeugnis mit den „schlechten“ Noten liegt auf dem Tisch. Was sollten die Eltern auf keinen Fall tun?

Lautes Schimpfen, Vorwürfe oder Strafen entmutigen und senken eher die Lust, sich im nächsten Schuljahr anzustrengen. Eltern wollen ja, dass das Kind in Zukunft für sich erfolgreich ist.

Wie sollten Eltern reagieren? Dürfen Sie ihrem Ärger auch Luft machen?
Eltern sollten sich Zeit nehmen für ihr Kind. Über ihre Irritation sprechen, dass sie überrascht und auch enttäuscht sind über die Noten – aber nicht von ihrem Kind! Denn das Kind ist sicherlich auch enttäuscht. Eltern sollten ihr Kind fragen, wie es sich die Noten erklärt und was es glaubt, in Zukunft beeinflussen zu können. Wie will die Tochter oder der Sohn das angehen und welche Rolle können und sollten Eltern aus ihrer oder seiner Sicht dabei spielen? Zu Beginn des neuen Schuljahres sollte das Gespräch darüber wieder aufgenommen, Verabredungen konkret umgesetzt werden.

Wie ermutigt man einen jungen Menschen, wie macht man Lust auf Schule?
Vielleicht hilft es, sich in die eigene Kindheit zurück zu versetzen und sich zu fragen, wann man sich selbst für Schule stark gemacht haben. War es ein bestimmtest Fach? Eine Lehrkraft, die man mochte? Lernfortschritte sind der Schlüssel zur Motivation. Eltern sollten ihr Kind beobachten und entdecken, wann sich ihr Kind für eine Sache engagiert. Wovon ist es abhängig? Manchmal ist es ein besonderes Interessengebiet, manchmal ein besonderes Ziel. In unserer Schulberatung fragen wir oft nach Ausnahmen: Wann klappt es? Eine ungewöhnliche aber nützliche Frage, denn spannend ist ja, wie man diese Lernerfahrung auf das schulische Lernen übertragen kann.

Sollten Schüler mit schlechten Noten in den Ferien lernen?
Der Stress in der Schule beansprucht Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Ferien sind dazu da, auch mal abzuschalten und Neues zu entdecken, was unabhängig vom klassischen Schullernen stattfindet. Ferien dienen zur Erholung. Ich empfehle in der letzten Schulwoche, den Tagesrhythmus wieder auf die Schulzeit umzustellen und die Absprachen für das neue Schuljahr zu treffen.

 

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