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20. Januar 2017

„KaZett und Kabarett. Widerworte in brauner Zeit“ mit Bernd Düring und Eckhard Radau am Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg

Eckhard Radau präsentiert als Conférencier und Sänger zusammen mit der von Bernd Düring dargebotenen und damals verbotenen Musik Ausschnitte von Künstlern, die sowohl vor der Machtergreifung als auch während der NS-Zeit schrieben, komponierten und in Kabaretts auftraten.

Bernd Düring (links) und Eckhard Radau (rechts) kommen mit ihrem Programm „KaZett und Kabarett. Widerworte in brauner Zeit“ am Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr in den Burgsaal der Wewelsburg. (Foto: Harald Morsch) 
Bernd Düring (links) und Eckhard Radau (rechts) kommen mit ihrem Programm „KaZett und Kabarett. Widerworte in brauner Zeit“ am Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr in den Burgsaal der Wewelsburg. (Foto: Harald Morsch)

Die dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Faschismus hinterlässt auch in der Kabarett-Szene Deutschlands tiefe Wunden. Fast alle Kabaretts müssen aus politischen Gründen schließen. Aber in Berlin leistet „Die Katakombe“ unter ihrem Gründer Werner Finck spitzfindigen Widerstand, obwohl ständig die Internierung droht. Andere, wie zum Beispiel Erika Mann, gründen im benachbarten Ausland deutschsprachige Kabaretts, die die Verhältnisse in Deutschland auf die Schippe nehmen. Auch sie müssen vorsichtig sein, leben ständig in Angst, ausgewiesen zu werden. Das Kabarett-Duo Eckhard Radau und Bernd Düring zeigt mit seinem Programm „„KaZett und Kabarett. Widerworte in brauner Zeit“ einen Querschnitt daraus. Der Kabarettabend am

Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg

wird in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Paderborn zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus angeboten. Der Eintritt ist frei. wird in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Paderborn zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus angeboten. Der Eintritt ist frei.
„Die Kabarettisten haben Außergewöhnliches vollbracht: Sie haben nicht nur grandiose Literatur geschaffen, sondern auch Widerstand gegen das politische System geleistet“, sagt Museumsleiterin Kirsten John-Stucke. Jeder Auftritt bedeutete Gefahr für die eigene Existenz. Jeder Satz konnte zur Verhaftung führen. Deshalb wurde in den Kabaretts nicht mit dem Holzhammer gearbeitet, sondern mit feinsten Nadelstichen. Nach einem spielfreien Tag sagte Werner Finck beispielsweise: „Gestern waren wir zu. Heute sind wir offen. Wenn wir aber heute zu offen sind, dann sind wir morgen wieder zu.“

Eckhard Radau präsentiert als Conférencier und Sänger zusammen mit der von Bernd Düring dargebotenen und damals verbotenen Musik Ausschnitte von Künstlern, die sowohl vor der Machtergreifung als auch während der NS-Zeit schrieben, komponierten und in Kabaretts auftraten.
und Eckhard Radau als Kabarett-Duo zusammen. Sie zählen somit zu den Urgesteinen der ostwestfälischen Kabarett – Szene.
1935 wurde Finck festgenommen. Ausschlaggebend war sein Sketch „Fragment vom Schneider“. In dem Gespräch zwischen einem Schneider und seinem Kunden kritisierte Finck den Militarismus und spricht die Konzentrationslager an. Im Sketch sagt der Schneider: „Ich habe neuerdings eine ganze Menge (Anzüge) auf Lager.“ Darauf der Kunde: „Aufs Lager wird ja alles hinauslaufen.“ Finck wird jedoch auf Anordnung Hermann Görings wieder aus dem KZ entlassen.

Erika Mann, die Tochter von Thomas Mann, konnte einer Verhaftung entgehen und wählte das Exil. Um Januar 1933 gründete sie ihr Kabarett „Die Pfeffermühle“ in München. Nach dem Reichstagsbrand im März desselben Jahres tauchte sie unter und eröffnete im September ihr Kabarett in Zürich erneut. Dort und in benachbarten Ländern machte sie mit Satire auf die Missstände in Deutschland aufmerksam.

Texte von Erich Kästner oder auch Kurt Tucholsky werden ebenfalls in der Wewelsburg zu hören sein. Der Kabarettabend rückt die Zivilcourage all dieser Künstler ins Bewusstsein, die mit ihren widerspenstigen, durchaus das Leben gefährdenden Sticheleien gegen den braunen Zeitgeist ankämpften.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Beim Eintreffen fand sie noch rund 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge vor. Seit 2005 wird am Jahrestag der Befreiung nicht nur der Opfer in Auschwitz, sondern aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht: Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen und anderen Menschen, die aus politischen oder rassenideologischen Gründen, wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung verfolgt wurden. Ausgerufen durch die Vereinten Nationen ist es der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

 
 
 

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