21. Juli 2017
Kreis Paderborn sowie seine Städte und Gemeinden treiben nachhaltige und zukunftssichere Erschließung des Kreisgebietes mit Glasfasertechnologie in Gewerbe- und Wohngebieten voran
Hochleistungsfähige Glasfasernetze sind ein wichtiger Standortfaktor und sichern Wachstum und Beschäftigung in der Region. Sie schaffen zugleich die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung hin zur „Digitalen Gesellschaft“. Dies bekräftigen die Breitbandbeauftragten aller Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn bei ihrem jüngsten Arbeitstreffen im Paderborner Kreishaus.
Laut Bundesverkehrsministerium sind 69 Prozent der Firmen und Haushalte im Kreis Paderborn mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt. Bis Mitte 2018 wollen die Telekommunikationsunternehmen diesen Wert auf 93 Prozent steigern.
„Eine flächendeckende Versorgung des Kreisgebiets mit 50 Mbit/s ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber mit Blick in die Zukunft noch lange nicht genug“, sagte die Breitbandkoordinatorin des Kreises Paderborn, Désirée Hückelheim, beim Arbeitstreffen. Der Kreis treibe daher die nachhaltige Erschließung mit Glasfasertechnologie voran, da diese zukunftsfähige Gigabit-Datenraten im Up- und Download ermöglicht. Das bedeutet, dass extrem große Datenmengen schnell hoch- und heruntergeladen werden können. Für die Unternehmenskommunikation, das Arbeiten von Zuhause aus oder die Übertragung von Bild und Ton über das Internet, das sogenannte Streaming, wird dies immer wichtiger.
Hückelheim koordiniert den geförderten Breitbandausbau im gesamten Kreisgebiet und unterstützt die Kommunen beispielsweise bei der Akquise und Antragstellung von Fördergeldern. Sie beantwortet auch Fragen zum DigiNetz-Gesetz (Gesetz zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze), das im vergangenen November in Kraft getreten ist.
Über das regionale Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP) des Landes NRW werden aktuell die Glasfaseranschlüsse in den Gewerbegebieten in Bad Wünnenberg, Büren, Delbrück, Hövelhof, Lichtenau und Salzkotten ausgebaut und mit insgesamt 4,5 Millionen Euro bezuschusst. Im Bereich Gewerbe gibt es dann keine unterversorgten, d.h. mit weniger als 30 Mbit/s versorgten Gebiete mehr. Bereits in 2016 flossen gut 270.000 Euro des Landes für die „Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume“ ins Kreisgebiet.
Mittelfristig ist der Ausbau verbleibender unterversorgter (Wohn-)Gebiete im Kreis Paderborn geplant. Dies soll mittels der Genossenschaft „Breitband OWL eG“ gelingen. Sie soll unmittelbar nach den Sommerferien gegründet werden.
Die Genossenschaft ist ein Zusammenschluss der kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Sie greift dort ein, wo der Markt versagt. Große Distanzen auf dem Land und eine vergleichsweise niedrige Zahl von potentiellen Kunden machen die Investition in den Glasfaserausbau für die Telekommunikationsunternehmen unwirtschaftlich. „Wenn der Markt versagt, darf die öffentliche Hand eingreifen“, erläutert Hückelheim. Das Geschäftsmodell sieht vor, dass die von der Genossenschaft errichteten oder an die Genossenschaft übertragenen Infrastrukturen gebündelt vermarktet werden.
Ein weiterer Baustein im Glasfaserausbau ist das Baustellenkataster. Dort führen der Kreis und seine Städte und Gemeinden möglichst alle Baustellen, die eine Dauer von acht Wochen überschreiten, auf. Telekommunikationsunternehmen können dadurch von den Baustellen erfahren und Glasfaser mitverlegen. „Das hat den Vorteil, dass die Straße nur einmal geöffnet wird, was natürlich auch Kosten spart“, erklärt Hückelheim.
Hintergrund:
Der Kreis Paderborn beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema Glasfaserausbau und verfolgt eine konsequente Glasfaserstrategie. Der Vorteil von Glasfaser gegenüber der Kupfertechnik ist, dass sie große Datenmengen über lange Strecken ungebremst übertragen kann.
Im Jahr 2014 veröffentlichte der Kreis Paderborn ein Masterplan, der den damaligen Status Quo sowie die Ausbaupotentiale genau beschreibt. Der Masterplan ist hier im Internet abrufbar.
Fragen zum Breitbandausbau beantwortet die Breitbandkoordinatorin des Kreises Paderborn,
Désirée Hückelheim unter 05251 308-9117 oder unter hueckelheimd@kreis-paderborn.de.
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