23. März 2016
Am 2. und 3. März trafen sich die Projektpartner des neuen Forschungsprojekts
Am 2. und 3. März trafen sich die Projektpartner des neuen Forschungsprojekts „Krisensimulation für die Zusammenarbeit von Einsatzkräften und Bevölkerung (TEAMWORK)“ zur Kickoff-Veranstaltung beim Projektkoordinator Universität Paderborn, Arbeitsgruppe „Computeranwendung und Integration in Konstruktion und Planung (C.I.K.)“ von Professor Dr.-Ing. Rainer Koch.
TEAMWORK wird im Zuge der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 2,1 Millionen Euro gefördert.
Komplexe Krisenereignisse erfordern kooperative und kreative Lösungen, die auf Erkenntnissen aus unterschiedlichen Disziplinen beruhen und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Experten erarbeitet und beurteilt werden. Immer stärker wird dabei auch das Potenzial der Bevölkerung genutzt: Organisiert in Freiwilligenorganisationen (z. B. Freiwillige Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Hilfsorganisationen), als Fachberater, Spontanhelfer o. ä. werden Wissen und Erfahrungen aus unterschiedlichen Fach- und Anwendungsbereichen einbezogen.
Das in TEAMWORK verwendete Serious Gaming-Konzept ermöglicht eine Form von spielerischem Lernen in einer simulierten Umgebung. Erfahrungen aus realen Krisenereignissen oder Übungen können in Form von Szenarien in vorbereitende Schritte (Training, Planung) zurückfließen; spielerische Lösungen können auf „good practices“ untersucht werden und damit auch im Einsatz unterstützen. TEAMWORK erforscht ein integriertes, spielbasiertes und kreativitätsorientiertes Konzept, das Einsatzkräfte und die Bevölkerung auf langanhaltende Krisenereignisse vorbereitet und in der gemeinsamen Bewältigung dieser unterstützt.
TEAMWORK verfolgt einen besonderen Ansatz: EMERGENCY ist eine in Endanwender- Kreisen weithin bekannte und im Markt etablierte Spieleserie des Projektpartners Promotion Software GmbH aus Tübingen. Sie basiert auf einer erweiterbaren Simulationsumgebung, die z. B. physikalische Effekte oder das Verhalten von Menschen realistisch modelliert. Szenarien werden nicht festgelegt, sondern ergeben sich aus der Wirkung zwischen Elementen einer Ausgangssituation. TEAMWORK nutzt einen weiteren entscheidenden Vorteil: Das Spiel wird von einer Community unterstützt, die bereits jetzt aktiv Szenarien erstellt und sogar Anpassungsentwicklungen durchführt. TEAMWORK verbindet diese „Welt“ mit einem Portal für den informationssystem- und organisationsübergreifenden Austausch von Informationen, welches vom Projektpartner PRO DV AG aus Dortmund entwickelt wird. Grundlage dafür sind in der Domäne der Gefahrenabwehr etablierte Produkte, die auf diese vollständig neue Anwendung angepasst werden.
Aus dem Bereich der zivilen Gefahrenabwehr beteiligen sich die Feuerwehr Dortmund mit ihrem Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie und der Kreis Paderborn sowie sechs assoziierte Partner an dem Projekt. Während die Anwendung in der Ausbildung nahe liegt, wird TEAMWORK auch direkt zu einer schnellen Reaktion auf Krisenereignisse beitragen. Hierfür werden einzelne Komponenten der Serious Game-Lösung – wie die Simulation von Naturereignissen – übergreifend auch im Einsatz angewendet und außergewöhnliche Lösungsoptionen mittels „wisdom of the crowd“ und „out-of-the-box“ Denken gefunden, geprüft und genutzt. Die Einbettung in ein medienpädagogisches Gesamtkonzept, welches die didaktische Gestaltung und den Lerntransfer beinhaltet, übernimmt die Universität der Bundeswehr München als zweiter wissenschaftlicher Projektpartner.
TEAMWORK strebt damit eine innovative Lösung zur Erhöhung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger an, welche die Nutzung von Informationstechnik, das Training der Einsatzkräfte, die spielbasierte Wissensvermittlung an die Bevölkerung und neue Formen der Entscheidungsunterstützung in komplexen Situationen miteinander verbindet und vorhandene Potenziale nutzbar macht.
Einsatzszenarien werden in Zusammenarbeit von Einsatzkräften und Bevölkerung erstellt und in der EMERGENCY-basierten Simulationsumgebung durchgeführt.
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