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25. September 2017

Ein neues Zuhause für Fische und Vögel: Altenau im Bereich des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) Husen-Dalheim renaturiert

Die Altenau im Bereich des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) Husen-Dalheim fließt nach drei Jahren Bauzeit wieder wie es sich für einen Fluss gehört: Kurvenreich und voller Leben.

Altenau erfolgreich renaturiert - ökologische Durchgängigkeit auf einer Länge von 30 km 
Aus dem Kanal ist wieder ein Fluss geworden - Altenau erfolgreich renaturiert: Dr. Frank Roland, Bezirksregierung Detmold, Volker Karthaus, Geschäftsführer des WOL, Johannes Schäfers Projektingenieur WOL, Barbara Späht, Bezirksregierung Detmold, Landrat Manfred Müller, Karsten Schnell, Biologische Station Paderborn-Senne, Martin Lehmann, Betriebsleiter und techn. stellvertretender Geschäftsführer WOL, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, Hans Bernd Janzen, Ortsvorsteher Husen, Wolf Christian Denkhaus, leitender Jurist der Bezirksregierung Detmold, verantwortlich für die Planfeststellung, überzeugten sich vor Ort vom Abschluss der Bauarbeiten

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl von der Bezirksregierung Detmold und Paderborns Landrat Manfred Müller überzeugten sich vor Ort vom Erfolg der Baumaßnahmen. Ihr Fazit: Gewinner sind der Fluss und die Bevölkerung. Die Renaturierung der Altenau an dieser Stelle sei ein gelungenes Beispiel, wie Hochwasserschutz und Renaturierung hervorragend miteinander harmonieren könnten.
Beide betonten, dass es wichtig sei, die Menschen mitzunehmen. „Der jahrelange Prozess und der Dialog zeigen, dass die Menschen sich hier mit ihrer Umgebung identifizieren“, betonte Thomann-Stahl. Sämtliche Baumaßnahmen waren in Bürgerversammlungen vorgestellt und diskutiert worden. „Wir haben für die Altenau und für unsere Heimat gemeinsam viel bewegt“, bekräftigt Müller.
Der Fluss hatte in der Vergangenheit viel mitmachen müssen. Grund war das verheerende Hochwasser in 1965, das sich ins kollektive Gedächtnis der Bewohner des Paderborner Landes einbrannte. Danach war die Altenau gestaut, an den Ufern befestigt und begradigt worden. Sie glich von Husen bis zur Mündung in die Alme vielfach eher einem Kanal als einem Fluss. Mit fatalen Folgen: Der Fluss trocknete immer wieder aus. In 2001 verfassten die Bürger des Altenautals unter Federführung des Heimatvereins Atteln ein Memorandum „Die Altenau soll leben“. Fast zeitgleich trat die Europäische Wasserrahmenrichtlinie in Kraft. Diese fordert den guten Zustand und die ökologische Durchgängigkeit für alle Gewässer. Das alles zusammen bildete die Grundlage für die Planungen des Wasserverbandes Obere-Lippe (WOL), der sich um insgesamt rund 500 Gewässerkilometer in den Kreisen Paderborn und Soest kümmert. Die Renaturierung der Altenau im Bereich des HRB Husen-Dalheim ist Teil eines Gesamtkonzeptes. Ziel der Maßnahme ist es, Fischen und Vögeln wieder ein Zuhause zu bieten. Das gelang: „Die ökologische Durchgängigkeit der Altenau ist im Bereich des HRB Husen-Dalheim auf einer Länge von 2,5 km hergestellt. Erste Untersuchungen zeigen, dass Bachforellen sowie zahlreiche Mühlkoppen, Elritzen und Schmerlen sich wieder im Fluss tümmeln“, erklärt der Geschäftsführer des WOL, Volker Karthaus.
Mit dem Ablassen des Sees im September 2014 begann der Wasserverband Obere Lippe (WOL) mit den Arbeiten zur Umgestaltung der Altenau. Ein neuer 1,6 ha großer Naherholungssee und ein naturnahes Flussbett auf einer Strecke von 1,2 km wurden neu angelegt. Auch im Vorstaubecken ist die ökologische Durchgängigkeit wieder hergestellt. „Wir haben den letzten Pfropfen aus der Altenau gezogen“, bilanziert Karthaus. Der Fluss sei von der Quelle bis zur Mündung auf einer Länge von 30 km wieder ökologisch durchgängig. Die Fische können nun zum Laichen stromaufwärts Richtung Quelle ungehindert ziehen.
Rund drei Millionen Euro flossen in diese letzte Baustelle. Im kommenden Jahr sollen noch ein GPS-Pfad eingerichtet und Schilder aufgestellt werden.
Seit 2003 wurde an insgesamt 51 Querbauwerken gearbeitet, um die ökologische Durchgängigkeit wieder herzustellen. Die Gesamtinvestitionen zur Renaturierung der Altenau liegen bei rund 4 Mio. €. Da die Altenau sich wieder wie ein Fluss bewegt, kann sie auch Sand und Kies mit sich führen und für den Lebensraum Fluss die so notwendigen naturnahen Strukturen ausbilden.

Alle Baufortschritte und zahlreiche Fotos sind unter www.altenau-nrw.de dokumentiert.

 
 
 

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