Mein Name ist Amelie Reuter, ich bin 25 Jahre alt und habe mit Bestehen meiner letzten Abschlussprüfung im Juni 2022 meine dreijährige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Paderborner Kreisverwaltung erfolgreich beendet.
Den ersten richtigen Kontakt mit der Kreisverwaltung hatte ich bereits im Juni 2019 bei einem Kennenlernnachmittag mit allen neuen Azubis. An diesem Tag hatten wir die Möglichkeit uns untereinander, aber auch mit Azubis aus den höheren Jahrgängen auszutauschen und so beispielsweise vorab schon Fragen zur Berufsschule oder den Einsatzämtern zu klären.
Richtig durchgestartet bin ich dann am 01. August gemeinsam mit den anderen neuen Azubis bei einem leckeren Frühstück. Weiter ging es an diesem Tag mit Vorträgen zu ver-schiedensten Themen. So berichtete uns beispielsweise die Jugend- und Auszubildendenvertretung, aber auch der Krisenstab, von ihren jeweiligen Aufgaben.
Gegen Mittag stieg die Spannung bei uns allen enorm an, denn wir sollten endlich erfahren, in welches Amt es für die ersten drei Monate der Ausbildung gehen sollte. Während die anderen Azubis im Schul-, Veterinär- oder Straßenverkehrsamt ihren ersten Einsatz fanden, war ich mehr als begeistert, als ich erfuhr, dass mein ersten Fachamt das Ordnungsamt, genauer gesagt die Bußgeldstelle, sein würde. Nach dieser Bekanntgabe wurden wir von den Ausbildern unserer Ämter abgeholt und an unseren neuen Arbeitsplatz geführt.
Mein erster Nachmittag war im Wesentlichen davon geprägt, mein neues Kollegium kennenzulernen und bereits das ein oder andere über die Struktur des Amtes und die wichtigsten Aufgaben zu erfahren. Bis zum Wochenende beschäftigte ich mich mit Organisatorischem und durfte sogar schon mit den Kollegen der Schwarzarbeitsbekämpfung in den Außendienst fahren, bei welchem wir diverse Baustellen anfuhren und Kontrollen durchführten.
In meiner zweiten Woche ging es für mich nicht an meinen neuen Arbeitsplatz in der Bußgeldstelle, stattdessen fuhr ich morgens zum Paderborner Technologiepark, um dort an fünf Tagen insgesamt an drei verschiedenen Schulungen (Word, Excel und Outlook) teilzunehmen. Hier habe ich besonders den Austausch mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern genossen, da wir erst einige Zeit später gemeinsam in der Schule saßen. Die Skills, die wir in dieser Woche erlernen durften, waren der optimale Start für die bevorstehenden Bürotätigkeiten. Es war möglich, sowohl bereits Bekanntes weiter zu vertiefen, als auch viele neue Tipps und Tricks kennenzulernen.
Wir springen nun in die erste Septemberwoche 2019. Hier gab es dann auch den Startschuss für die Anwärterinnen und Anwärter des Einstellungsjahrganges 2019 und so hieß es nun für alle neuen Azubis: gemeinsame Einführungswoche! Hier war definitiv für jeden etwas dabei. Meine Highlights waren mit Abstand die Kanutour und der Selbstverteidigungskurs. Aber auch die „Kreishaus Rallye“ und die Ausflüge zur Kreisfeuerwehrzentrale, dem Flughafen und der Wewelsburg sind bei mir in guter Erinnerung geblieben. Zum Ausklang fand am Ende der Woche ein Grillen mit allen Azubis, veranstaltet von der Jugend- und Auszubildendenvertretung, statt.
Während der drei Jahre Ausbildung fanden insgesamt drei Schulblöcke am Berufskolleg in Schloß Neuhaus statt, wobei bei mir knapp zwei aufgrund der Corona Pandemie online durchgeführt wurden. Während ich in der Berufsschule typische Fächer wie Politik, Deutsch, Englisch und Sport hatte, tauchten auch bisher unbekannte Fächer auf meinem Stundenplan auf. So wurde ich das erste Mal in Verwaltungsrechtlichem Handeln, Verwaltungsbetriebslehre und Allgemeiner Wirtschaftslehre unterrichtet. Zusätzlich zum Blockunterricht hatten wir einige Monate im Jahr die Dienstbegleitende Unterweisung, die von Dozenten des Studieninstituts in Soest angeleitet wird. Diese findet während der Praxiseinsätze zweimal wöchentlich statt. Hier lernten wir in Personalrecht etwas über unseren Kündigungsschutz und in Sozialrecht erfuhren wir unter anderem, wie man den Gesamtbedarf einer Bedarfsgemeinschaft berechnet.
Während meiner Praxisphasen in der Verwaltung durchlief ich neben dem Ordnungsamt noch fünf weitere Ämter: Die Führerscheinstelle des Straßenverkehrsamtes, das Gesundheitsamt im Rahmen der Pandemiebekämpfung, die Zentralen Dienste, das Jobcenter und den Personalservice.
Interessant war für mich während der Praxisabschnitte, wie man in manchen Ämtern, z.B. dem Straßenverkehrsamt oder dem Jobcenter, hauptsächlich den direkten Kontakt nach außen mit den Bürgerinnen und Bürgern hat, wohingegen in einem Querschnittsamt, wie dem Personalservice oder den Zentralen Diensten, primär mit den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommuniziert wird. Durch die viele Abwechslung der unterschiedlichen Ämter, bekommt man ein gutes Gespür für die eigenen Stärken und Schwächen. Ich konnte für mich in den drei Jahren jede Menge Neues mitnehmen und habe mich in meiner Persönlichkeit deutlich weiterentwickelt. Oft stand ich vor der ein oder anderen Herausforderung, habe aber jederzeit Unterstützung und das nötige Feedback seitens der Ausbilderinnen und Ausbilder erhalten. Zudem hatte ich immer ein gutes Auffangnetz, wenn mir mal Fehler unterlaufen sind und konnte jederzeit Fragen stellen, sodass ich mich gerne an neue Aufgaben herangetraut habe. Stück für Stück konnte ich so immer eigenständiger arbeiten und mehr Verantwortung übernehmen, was den Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben deutlich angenehm gestaltet hat.
Dieses Jahr im April fanden die Abschlussprüfungen statt. Hier wurde ich innerhalb von einer Woche schriftlich in den Berufsschulfächern Verwaltungsbetriebslehre und Allgemeine Wirtschaftslehre und den DU-Fächern Personalrecht und Allgemeines Verwaltungsrecht geprüft. Die 15-minütige praktische Prüfung, die zugleich auch das Ende meiner Ausbildung darstellte, fand Mitte Juni in meinem Lieblingsfach Sozialrecht statt.
Parallel zur Ausbildung konnte ich als Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung, gemeinsam mit den anderen vier Mitgliedern, für alle Azubis jederzeit ein offenes Ohr haben und z.B. das ein oder andere Event organisieren, wie zuletzt unseren Liboribummel im Juli.
Rückblickend bin ich sehr froh darüber, mich sowohl für den Ausbildungsberuf zur Verwaltungsfachangestellten, als auch explizit für die Kreisverwaltung Paderborn als Arbeitgeber entschieden zu haben. Die drei Jahre sind wie im Flug vergangen, was für mich das beste Indiz dafür ist, dass ich eine tolle Zeit hatte.
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