Schon gewusst?! Der Kiebitz ist „Vogel des Jahres 2024“

Bereits 1996 wurde der Kiebitz zum Vogel des Jahres ernannt. Durch eine Abstimmung des NABU (Naturschutzbund Deutschland) konnte er sich für das Jahr 2024 erneut gegen andere Vogelarten durchsetzen.

Foto: Christian Venne

Bereits 1996 wurde der Kiebitz zum Vogel des Jahres ernannt. Durch eine Abstimmung des NABU (Naturschutzbund Deutschland) konnte er sich für das Jahr 2024 erneut gegen andere Vogelarten durchsetzen.
Im kommenden Jahr wird der NABU seine Reichweite nutzen, um verstärkt auf die Gefährdung des Kiebitzes und seines Lebensraums
aufmerksam zu machen. Der Kreis Paderborn möchte anlässlich dieser Gelegenheit über die aktuelle Situation des Kiebitzes in seinem
ländlichen Raum informieren.

Die Verbreitung des Kiebitzes im Kreis Paderborn beschränkt sich mittlerweile nur noch auf die Niederungsbereiche um Lippe und Ems. Die aktuellen Zahlen der Bestandaufnahme der Kiebitze aus dem Jahr 2023 zeigen, dass Schutzmaßnahmen wie Abstimmungen mit den Bewirtschaftern von landwirtschaftlichen Flächen sowie die Anlage von Brachen/Feldvogelinseln weiterhin notwendig sind. Laut der Bestandserhebung der Biologischen Station Kreis Paderborn/Senne e.V. ist der Bestand im Vergleich zum Jahr 2020 um 15%
zurückgegangen. Im Zeitraum von 2017 bis 2020 ist die Anzahl der Kiebitzreviere um etwa 30% zurückgegangen. Im Jahr 2023 wurden
339 Kiebitzreviere gezählt, zusätzlich zu 37 unverpaarten Einzelvögeln.

Foto: Bernhard Glüer

Es gibt jedoch nicht nur negative Nachrichten über die Situation der Kiebitze. Das regenreiche Frühjahr 2023 führte dazu, dass die landwirtschaftlichen Flächen erst später bearbeitet wurden. Die Vögel konnten sich somit über einen längeren Zeitraum ungestört der Reviergründung und Brutzeit widmen. Es gab einen leichten Zuwachs an Kiebitzrevieren und die Anzahl der flüggen gewordenen Küken war erfreulich hoch. Diese Entwicklung wurde durch die Kooperation vieler Landwirte unterstützt, die ihre Feldbearbeitung auf den Schutz der Küken abgestimmt haben. Leider haben weder der Kiebitz noch die Landwirte einen Einfluss auf die Wetterlage im Frühjahr, und der Klimawandel zeigt sich erwartungsgemäß jedes Jahr stärker. Der Erhalt dieser Vogelart im Kreis Paderborn und darüber hinaus bleibt weiterhin abhängig von der Bereitschaft, dem Kiebitz einen ungestörten Lebensraum zu gewähren.
Landwirtinnen und Landwirte, die Fragen zum Kiebitz oder Interesse an Schutzmaßnahmen auf ihren Flächen haben, können Sich an Frau Mende, Tel. 05251-308 6651 wenden.