Einige Vogel- und Fledermausarten haben als sogenannte Kulturfolger in der Stadt geeignete Ersatzlebensräume für ihre natürlichen Behausungen z.B. in Baumhöhlen alter Buchen- und Eichenbestände gefunden. Ihre Fortpflanzungs- und Schlafstätten liegen jetzt unter Dächern, hinter Fassadenverkleidungen und Fallrohren oder in Mauerritzen. Die häufigsten Gebäudebrüter in Deutschland sind Haussperling, Hausrotschwanz, Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalbe sowie die Zwergfledermaus. Alle Arten sind sehr standorttreu und kehren jedes Jahr an die gleichen Plätze zurück.

Doch im Rahmen von Gebäudesanierungen, insbesondere zur Wärmedämmung, gehen die Wohnquartiere der Tiere in großem Stil verloren. Nur wenn geeignete Ersatzquartiere in Form spezieller Nisthilfen angeboten werden, können die Verluste ausgeglichen werden. 

Dabei gibt es leicht zu realisierende Lösungen. Der Kreis Paderborn unterstützt interessierte Hausbesitzer mit Rat und Tat. Im Rahmen einer Sonderaktion wurden im Jahr 2016 beispielsweise rund 200 Nisthilfen verteilt. 

Dem Kreis Paderborn wurden außerdem bereits mehrere ausgediente Trafotürme übergeben und als „Artenschutztürme“ mit umfangreichen Nistquartieren ausgestattet. Betreut werden die Türme durch Ehrenamtliche. Ein Turm steht in Weiberg, ein weiterer in Fürstenberg. Der dritte Turm wurde in Wewelsburg hergerichtet.

Die Anlage naturnaher Gärten ist weiteres ein wesentliches Element im städtischen Umfeld, wo jeder Gartenbesitzer direkten Einfluss nehmen kann. Außerdem können Sie viele Tierarten auch durch das Angebot von Nisthilfen im Garten unterstützten. Der Kreis Paderborn hat zu diesem Themenfeld die Aktion „Der Kreis Paderborn blüht und summt“ ins Leben gerufen und hier zahlreiche Informationen und Flyer mit Tipps zur naturnahen Gartengestaltung zusammengestellt.