Neobiota sind Tier- und Pflanzenarten, die ursprünglich nicht in Deutschland heimisch waren und durch den Menschen beabsichtigt z.B. als Zier- und Nutzpflanzen oder als Jagdwild bzw. unbeabsichtigt angesiedelt wurden.

Invasiv sind diese Arten, wenn sie mit ihrer Ausbreitung natürliche und naturnahe Lebensräume, heimische Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. Die EU hat mit einer Verordnung eine Liste mit derzeit 66 invasiven Arten vorgelegt. Durch Vorbeugung und Früherkennung, sowie Überwachung und Ergreifung geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen soll den negativen Effekten entgegengewirkt werden.
Arten dieser Liste, die auch im Kreis Paderborn erhebliche Probleme bereiten sind z.B. Riesen-Bärenklau, Drüsiges Springkaut, verschiedene Amerikanische Krebsarten, Waschbär, Nutria, Bisam, Nilgans, Sonnenbarsch und Blaubandbärtling.

Der Riesen-Bärenklau ist auch für Menschen gefährlich, da er Substanzen enthält, die bei gleichzeitiger Sonneneinwirkung Hautschädigungen beim Menschen auslösen können. Um die Pflanzen zu bekämpfen, bedarf es mitunter jahrelanger Anstrengungen. Sollten Sie einen Standort des Riesen-Bärenklaus kennen, melden Sie ihn bitte beim Amt für Umwelt, Natur und Klimaschutz.

Die amerikanischen Krebsarten verdrängen nicht nur den seltenen heimischen Europäischen Flusskrebs, sondern verbreiten auch die Krebspest, gegen die sie selbst immun sind, in den besiedelten Gewässern. Im Netz der Fließgewässer kommt es zu einer schnellen Ausbreitung. Erreicht der Erreger einen Bestand des Europäischen Flusskrebses, wird der gesamte Bestand vernichtet. Im gesamten Kreis Paderborn gibt es nur noch wenige Gewässer, die frei von Amerikanischen Krebsen sind. Für diese werden erhebliche Schutzanstrengungen unternommen.